Traditionen sind Teil unserer (kulturellen) Identität.
Rituale und Traditionen verbinden uns mit unserer “Heimat”. In den meisten deutschen Familien werden zur Weihnachtszeit Plätzchen gebacken. Dies haben wir bei unseren Eltern so erlebt und tragen es nun an unsere Kinder weiter. Als globale Familie haben wir es natürlich auch so gemacht – St. Martin, Weihnachten, Ostern… feste Punkte in unserem Jahresablauf. Das ist und war wichtig für uns und für unsere Kinder – keine Frage.
Aber wie aufregend ist es eben auch, die Traditionen und Gebräuche der Gastkultur kennenzulernen und zu erleben! Einer meiner liebsten chinesischen Feiertage ist das Drachenbootfest – insbesondere weil es jedes Jahr ein Rennen selbst gebastelter Drachenboote gab – die Trophäen stehen immer noch im Zimmer meiner Tochter und wir waren mehrmals von wunderbaren chinesischen Freunden eingeladen, das Neujahrsfest mit ihnen zu verbringen. Eine große Ehre und Erinnerungen für das Leben, die ebenso maßgeblich zur Identitätsbildung meiner Kinder als “Third Culture Kids” beigetragen haben. Wer hätte jemals gedacht, dass 1-2 chinesische Frauen soooooo viele einzelne Gerichte an einem einzelnen Tag zaubern können? Nie werden wir vergessen, wie wir alle zusammen in roter Kleidung um den Esstisch versammelt waren. Rot wird für uns immer in Zusammenhang mit China stehen.
Und dann Erlebnisse, die sich aus dem Leben in einer internationalen Gemeinschaft ergeben. Eine Einladung zum Thanksgiving Diner oder dem Independence Day Barbecue einer amerikanischen Freundin – unvergessen. Oder die Baby Shower, die meine internationalen Freundinnen für mich veranstaltet haben (ok, es fand NACH der Geburt statt – das Baby hatte es eiliger als wir alle dachten ) – trotzdem eine der besten Überraschungen, die ich jemals bekommen habe .
Auf der anderen Seite bekomme ich nun Jahr für Jahr um die Weihnachtszeit ein Bild “unseres” Weihnachtsbaumes von unserer chinesischen Ayi (eine Nanny und Haushälterin – von der Wortbedeutung her “Tante”, was es in unserem Fall besser beschreibt) der nun bei ihr im Wohnzimmer erleuchtet.
Wie ist das bei Euch? Welche Traditionen wollt Ihr im Ausland nicht missen? Welche habt Ihr im Ausland erleben dürfen? Welche spielen bei Euch auch nach der Rückkehr in das Heimatland eine Rolle? Ich bin wie immer gespannt auf Eure Kommentare . In der Zwischenzeit schaue ich mal mit meinen Kindern nach, ob der Nikolaus uns was in die Stiefel gesteckt hat .
Eure Rebecca von SheExpat